Thestrale sind phantastische Tierwesen, die in der fiktionalen Welt von Harry Potter und Phantastische Tierwesen vorkommen. Sie ähneln Pferden mit skelettartigem Aussehen und Flügeln, die aus ihren Schultern wachsen. Thestrale sind schwer zu sehen, da sie nur von jenen wahrgenommen werden können, die bereits den Tod gesehen haben.
Aussehen
Man erkennt Thestrale an ihrem skelettartigen Aussehen, mit Knochen, die durch ihre Haut schimmern. Sie sind schlank und geschmeidig, mit langen, spitzen Hufen und Flügeln, die aus ihren Schultern wachsen. Thestrale sind in der Regel schwarz oder dunkelgrau, aber es gibt auch braune und goldene Exemplare. Sie haben glimmende weiße Augen und sind etwa so groß wie ein normales Pferd.
Manch einer Beschreibt ihr Aussehen auch als echsenähnlich. Dies liegt vor allem an ihrem Kopf, der in seiner schmal zulaufenden Form an einen Drachen erinnert. Ihre großen, ledrigen Flügel könnten von ihrer Form ebenfalls von einem Drachen oder eine Fledermaus stammen.
„Als er über den dunklen Hof ging, blickte der große skelettartige Thestral auf, raschelte mit seinen gewaltigen Fledermausflügeln und graste dann weiter.“
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes S.88
Eigenschaften
Thestrale sind sehr intelligente und scharfsinnige Tierwesen. Sie sind auch bemerkenswert schnell und agil, und können in der Luft mit erstaunlicher Geschwindigkeit fliegen. Mit ihrem außergewöhnlich guten Orientierungssinn muss man ihnen nur sagen wo man hin will und schon bringen sie einen dort hin. Das hat beispielsweise schon Hagrid festgestellt, der im Verbotenen Wald auch eine ganze Thestralherde gezüchtet und erzogen hat (die einzige in ganz Britannien). Angefangen hat er mit einem Männchen und fünf Weibchen. Das erste Männchen, dass dann im Wald geboren wurde hieß Tenebrus.
Generell sind Thestrale jedoch auch sehr scheu und zurückhaltend, und es ist schwierig, sie zu zähmen oder zu domestizieren.
In den Werken von Harry Potter und Phantastische Tierwesen spielen Thestrale eine wichtige Rolle. In Harry Potter werden sie hauptsächlich als Zugtiere verwendet, um die Schüler des Hogwarts-Zauberinternats zwischen dem Schulgebäude und dem Bahnhof in Hogsmeade zu transportieren. Während Luna Lovegood die geflügelten Pferde bereits seit der ersten Klasse sehen kann, sieht Harry Potter sie das erste Mal erst zu Beginn seines fünften Schuljahrs vor den Schulkutschen. Davor hatte er Cedric Diggorys Tod direkt miterlebt, weshalb er nun auch die Thestrale sieht, die nur von jenen wahrgenommen werden können, die bereits den Tod gesehen haben. Hier stellt sich die Frage, warum Harry die Thestrale erst nach Cedric Tod sieht. Schließlich war er schon als kleines Kind mit dem Tod konfrontiert, als Voldemord seine Eltern ermordete. Mit dieser Frage wurde auch Joanne K. Rowling konfrontiert, die diese auf dem Edinburgh Book Festival schließlich erklärte. Selbst wenn überhaupt Harry gesehen hat, wie seine Mutter Lily Potter starb, hat er es als Baby definitiv nicht als einen „Tod“ wahrgenommen, da er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnte, dass da gerade jemand gestorben ist. Gleiches gilt für den Tod von Quirrell in „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Zwar ist er auch hier im gleichen Raum anwesend, als Quirrell, Harry selbst ist aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei Bewusstsein.
Gewusst? Der Kern des Elderstabs ist das Schwanzhaar von einem Thestral. Der Elderstab ist eines der sagenumwobensten Heiligtümer des Todes und gilt als der mächtigste Zauberstab.
Thestrale sind aber nicht nur Zugtiere, sondern auch beliebte Reittiere. So soll selbst Albus Dumbledore ab und an auf ihnen gereist sein, wenn er nicht apparieren will. Harry, Ron, Hermine, Neville, Luna und Ginny kommen mit Hilfe der Thestrale im fünften Schuljahr nach London zum Zaubereiministerium. Tatsächlich sind Thestrale die einzigen magischen Transportmittel neben Besen und Hagrids Motorrad, die nicht von der Spur ermittelt werden. Jene Spur, die der Zauber ist, der magische Aktivitäten im Umfeld von unter Siebzehnjährigen aufspürt. Wie man in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ von Mad-Eye erfährt.
Thestrale fressen wohl auch Gras, werden aber in den Büchern als Fleischfresser beschrieben. In „Harry Potter und der Orden des Phönix“ zeigt Hagrid im Pflege magischer Geschöpfe-Unterricht einen Kuhkadaver, an dem sich die Thestrale zu schaffen machten. Während die Schulklasse nur sehen konnte, wie ganze Fleischstücke, von den Knochen abgerissen und sich anschließend in Luft auflösten, konnte nur Harry, Neville (er hat seinen Großvater sterben sehen) und ein drahtiger Junge aus Slytherin die geflügelten Pferde auch sehen.
Laut Professor Trelawney sollen Thestrale den Leuten Unglück bringen, die sie sehen können. Ihnen soll angeblich schreckliche Dinge zustoßen. Tatsächlich werden Thestrale von vielen Zauberern auch als unheilvoll betrachtet, wahrscheinlich, weil ihnen dann noch einmal die Begegnung mit dem Tod in Erinnerung gerufen wird. Für Hagrid ist dies aber alles nur Aberglaube.
Das Zauberministerium stuft Thestrale als gefährlich ein. Die offizielle ZM-Klassifizierung ist also XXXX und bedeutet konkret „Gefährlich/verlangt Fachwissen/Umgang nur entsprechend ausgebildeten Zauberern gestattet“. Thestrale gehören wie Abraxaner, Aethon oder Granianer zu den geflügelten Pferden. Wie auch beim Hippogreif, sind auch Besitzer von geflügelten Pferde, also auch von Thestralen, dazu verpflichtet, es regelmäßig mit einem „Ich-seh-nicht-recht-Zauber“ zu belegen. Der Ich-seh-nicht-recht-Zauber dient zur Geheimhaltung von magischen Tierwesen. Damit wird sichergestellt, dass Muggel das magische Tierwesen nicht sehen können und an eine Täuschung glauben. Der Tauber muss täglich erneuert werden, da die Wirkung rasch nachlässt.
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