Beim Sectumsempra-Zauber handelt es sich um einen schwarzmagischen Fluch, der von Severus Snape selbst entwickelt wurde, als dieser noch Schüler in Hogwarts war. Der Effekt des Sectumsempra-Zaubers entsprich dem eines unsichtbaren Schwertes. Dem Opfer werden mehrere Schnittwunden am Körper zugefügt, sodass dieses am Ende schwer entstellt und verwundet ist.
Herkunft
Der Name des Fluchs lässt sich von den lateinischen Worten
- secare = schneiden, durchschneiden,
- semper = immer wieder
ableiten.
Gegenzauber
Während im Buch kein direkter Gegenzauber zu Sectumsempra genannt wird, ist dies im Film anders. Hier spricht der Erfinder selbst, Severus Snape, den Sectumsempra Gegenzauber: „Vulnera Sanentur“.
Anwendung
Harry stolpert ganz unbedarft über Sectumsempra als er gerade im Buch des Halbblutprinzen blätterte:
Harry beachtete sie nicht. Er hatte gerade eine Beschwörung (Sectumsempra!) gefunden, die über die faszinierenden Worte >>Gegen Feinde<< an den Seitenrand gekritzelt war, und er brannte darauf, sie auszuprobieren, was er jedoch lieber nicht vor Hermine tun wollte. Stattdessen knickte er verstohlen die Ecke der Seite um.
Harry Potter und der Halbbluttprinz, Der unergründliche Raum, S. 441
Harry ahnte nichts Böses, waren doch bisher die Zaubersprüche im Buch des Halbblutprinzen alle harmlos. Glücklicherweise versuchte Harry den Spruch nicht bei Hermine. Auch McLaggen hatte Glück, denn eigentlich dachte Harry daran den Spruch an ihm auszuprobieren, wenn er „das nächste Mal unbemerkt von hinten auf ihn zu kam.“ Doch dazu sollte es nicht kommen, da sich vorher etwas anderes ereignete. Weniger Glück hatte nämlich Harrys Erzfeind Draco, denn gegen ihn richtete Harry im gleichnamigen Kapitel „ Sectumsempra“ den brutalen Spruch als Schutz, bevor Draco den Folterfluch Cruciatus gegen Harry aussprechen konnte:
>>SECTUMSEMPRA!<<, brüllte Harry und schwenkte, am Boden liegend, wild seinen Zauberstab. Blut spritzte aus Malfoys Gesicht und Brust, als wäre er mit einem unsichtbaren Schwert aufgeschlitzt worden.
Wäre nicht Snape plötzlich aufgetaucht, wäre Draco wahrscheinlich verblutet. Doch als Erfinder des Fluchs kannte er natürlich auch den Gegenfluch und konnte Draco so retten. Während im Buch Snape keinen bestimmten Spruch sagt, um die Wunden zu schließen, kommt im Film der Filmzauberspruch Vulnera Sanentur (lat. vulnera = Wunden, sanentur = 3. P. Plural Passiv Konjunktiv von sano (heilen); = sie sollen geheilt werden) zum Einsatz.
Auch wenn Harry von der heftigen Wirkung des Sectumsempra-Fluchs bei seiner ersten Anwendung überrascht war und die Folgen bedauerte, war es doch nicht die letzte Verwendung davon. Ironischerweise richtete er nämlich den Fluch auch gegen seinen eigenen Erfinder: Severus Snape. Nach dem Mord an Dumbledore versuchte Harry mit Sectumsempra Snape an der Flucht zu hindern. Dieser wehrte den Versuch aber lässig ab:
Harry stieß einen unverständlichen Wutschrei aus: In diesem Augenblick war es ihm gleich, ob er lebte oder starb; er kämpfte sich wieder hoch und stolperte blind auf Snape zu, den Mann, den er jetzt genauso hasste wie Voldemort selbst – >>Sectum-<< Mit einem kurzen Schnippen seines Zauberstabs wehrte Snape den Fluch wieder ab; […]
>>Du wagst es, meinen eigenen Zauber gegen mich einzusetzen, Potter? Ich war es, der sie erfunden hat – ich, der Halbblutprinz! Und du willst meine Erfindungen gegen mich richten, genau wie dein dreckiger Vater, ja?<<
Harry Potter und der Halbblutprinz; Die Flucht des Prinzen; S. 592
Snape war es übrigens auch, der unabsichtlich George Weasley mit Sectumsempra ein Ohr abschnitt.
Keine Wirkung hatte der Fluch gegen einen Inferius. Denn zwar bewirkt der Fluch durchaus sichtbaren Schaden an den Untoten, da diese aber weder Schmerz verspüren, noch Blut verlieren können, ist Sectumsempra gegen sie nutzlos. Harry versuchte eine Reihe von Zaubersprüchen gegen eine Horde von Inferi, unter anderem Petrificus Totalus oder Impedimenta oder Incarcerus. Wie aber auch Sectumsempra waren sie wenig wirkungsvoll:
Harry peitschte immer noch mit dem Zauberstab durch die Luft und schrie: >> Sectumsempra! SECTUSEMPRA“<< Doch obwohl tiefe Risse in ihren durchweichten Lumpen und auf ihrer eiskalten Haut sichtbar wurden, gab es kein Blut, das sie vergießen konnten: Sie gingen weiter, empfindungslos, die runzligen Hände nach ihm ausgestreckt, und als er noch weiter zurückwich, spürte er […]
Harry Potter und der Halbblutprinz; Die Höhle; S. 566
Seine erste Anwendung erfuhr Sectumsempra übrigens durch Snape gegen James Potter (siehe Harry Potter und der Orden des Phönix, Kapitel: Snapes schlimmste Erinnerung, S.760). Nachdem Snape von James und Sirius Black ihn nach den Zaubergrad-Prüfungen (ZAG) gehänselt wurde. Sie nannten ihn beispielsweise spöttisch „Schniefelus“. Zwar hört man Snape nicht „Sectumsempra“ sagen, aber James hat nach einem Lichtblitz eine klaffende Wunde im Gesicht. Wahrscheinlich, und auch zum Glück für James, hatte Snape den Fluch zu diesem Zeitpunkt noch nicht perfektioniert, weshalb die Auswirkungen auch noch nicht so schlimm waren, wie viel später.
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